Bitte nicht dünner werden – dünnes Haar, Haarausfall und Therapien
Warum bekommt man dünne Haare? Wie ist dünnes Haar aufgebaut? Was können Ursachen für Haarausfall sein? Sie möchten dickere und fülligere Haare bekommen? Und mehr Volumen? Ich verrate Ihnen Ursachen für dünner werdendes Haar sowie Tricks, wie Sie dagegen wirken können.
Natürlich träumen wir alle von schönen und dicken Haaren. Doch oft ist die Natur da etwas anderer Meinung. Doch tun wir selbst immer das Optimale für max. Haarvolumen? Stress, schlechte Ernährung oder auch die falsche Haarpflege lassen unsere Haare oft müde und schlapp aussehen. Doch genau das muss ja nicht sein. Mit den richtigen Tipps und Tricks geht schon einiges, zumindest optisch.
Bei jedem kann die Ursache des Problems eine andere sein. Aber genau die sollte man erstmal kennen um nach der richtigen Lösung zu suchen.
Haarausfall? Und seine möglichen Ursachen.
Diese können sehr vielseitig sein. Vitamine und Eisenmangel z. B. entstehen oft durch eine nicht optimale Ernährung und lassen sich recht leicht beheben. Zur Haarstärkung helfen vor allem Proteine, Zink, Eisen und B-Vitamine.
Hormonelle Veränderungen oder andere Umstellungen im Körper sollten dagegen von einem Arzt begutachtet werden, da sie oft medikamentös behandelt werden müssen.
Der Hautarzt ist hier ein guter Ansprechpartner. Kennt er den Grund für das dünner und weniger werdende Haar kann er personalisiert beraten und die nötigen Maßnahmen und Tinkturen empfehlen.
Und ein gesunder Lebensstil ist natürlich essentiell. Stress sollte vermieden werden, denn dieser trägt zu einer erhöhten Talgproduktion bei. Und so entstehen mehr Schuppen, die den Haarausfall beschleunigen. Auch regelmäßiger Sport hilft Giftstoffe über Transpiration oder Hauttalg auszuscheiden. Wichtig: nach schweißtreibenden Aktivitäten unbedingt Haare waschen um Rückstände zu entfernen.
Von Natur aus dünne Haare: was ist anders?
Wir gehen bei normalen Haaren etwa von einer Dicke aus, die bei 0,12 Millimeter liegt. Feines Haar hat oft nur ca. die Hälfte an Substanz, da der innere Teil des Haares (die Cortex) und die darüber liegende Schuppenschicht deutlich schwächer ausgebildet sind.
Ist dies nicht „mechanischer Misshandlung“ (z.B. falscher Kamm, zu oft Glätteisen verwendet, ständiges durch die Haare fahren u.s.w) oder chemischer Überanspruchung (zu häufiges Färben, Dauerwelle u.s.w.) geschuldet und sind die Haare schon immer fein, dann sind wahrscheinlich die Gene Schuld.
Dickere Haare, aber wie?
Wo wenig Substanz ist, können wir Friseure und bis dato auch kein Produkt dieser Welt etwas dazu zaubern. Doch mit den richtigen Stylingtipps und aufbauenden Produkten lässt sich an der optischen Fülle und Stärke schon einiges dazu tricksen. Und wie genau das geht verrate ich Ihnen hier.
Die richtige, kräftigende Pflege
Auf den Inhalt kommt es an! Haarfaserverstärker sind Panthenol oder Fruchtextrakte aus Ananas und Zitrone. Auch Aminosäuren (Eiweißbausteine) bauen das natürliche Keratin des Haares auf. Pflegeprodukte mit Hafer- oder Weizenprotein ummanteln das Haar, schützen es und verstärken damit.
Haarfarbbehandlungen zur Verstärkung?
Grundsätzlich ja. Getöntes oder gefärbtes Haar wirkt kräftiger. Grund dafür ist das Anlagern von Farbpigmenten am Haarschaft. Diese wirken wie Haarschuppen und polstern das Haar auf. Doch Vorsicht: zu starke Kontraste wirken transparent und somit dünner. Ich empfehle hier max. 1-2 Töne Unterschied.
Auch blondierte Haare fassen sich stärker an. Hier werden die natürlichen Haarschuppen aufgestellt und verhaken sich ineinander. Wird allerdings zu oft blondiert, wird aus mehr Volumen schnell geschädigtes und somit dünneres Haar. Denn dadurch werden die Schuppen herausgerissen und der äußere Strukturring zerstört.
Der perfekte Haarschnitt
Volumengebend sind vor allem kompakte und wenig gestufte Haarschnitte. Auch die Kontur sollte möglichst wenig ausgedünnt oder fransig geschnitten werden. Messerhaarschnitte oder Effilieren mit einer „Zackenschere“ sind bei mir verboten. Die Haare werden so fisseliger, hängen kraftlos herunter und reagieren mit Struktur bei hoher Luftfeuchtigkeit.
Aufbaustyling und kleine Helfer
Ein Geheimtipp ist z.B. Trockenshampoo und Volumentonic; ins nasse Haar geben (baut auf und macht Gripp). Danach das Haar über Kopf antrocknen. So stehen die Haaransätze ca. 90° von der Kopfhaut ab und geben Ansatzvolumen und Stand. Ist das Haar trocken gefönt, bitte sehr sparsam mit Produkt umgehen. Denn bei feinem Haar tritt sehr schnell der Umkehreffekt ein und das Haar fällt wieder zusammen (beschwert, macht fettig). Ich setzte sehr gern Volumenpuder und nur etwas Haarspray (kein Lack) mittleren Halts ein.
Haar an der Luft zu trocknen ist mit Sicherheit die gesündeste Alternative, aber auch die volumenloseste. Denn so liegt der Haaransatz meist platt auf der Kopfhaut.
Shampoos und Conditioner die volumengebend sind, können das Gesamtbild noch unterstützen. Aber auch hier gilt das Individualprinzip: Austesten, wie sich das Haar am besten anfühlt.
Dauerhafte und langfristige Kräftigung des Haares bedarf vor allem einer guten Versorgung der Haarwurzeln mit Nährstoffen. Hier rate ich zum Beispiel zu Kopfhauttonic mit durchblutungsfördernden Koffein, was Vitamine, Spurenelemente und Mineralien zur Haarwurzel transportiert. Und ein gesunder Lebenswandel ist essentiell.
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